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Die Magie und Symbolkraft der weiblichen Brüste

 

 

 

 

Alle Menschen haben einen mehr oder weniger versteckten Bezug zur weiblichen Brust (lat. Mamma femina) und dies hat wohl einen tieferen Grund. Sie sind nämlich das Symbol der Weiblichkeit schlechthin.

 

Bild: Fontana delle tette, Treviso, Italien

 

 

 

 

 

Brüste sind wundervoll!

 

Brüste sind wunderbar, da gibt es wohl kaum einen Menschen, der dies nicht bestätigen würde. Ein jeder oder eine jede hat aber einen anderen Zugang zu diesem Ur-Symbol der Weiblichkeit. Es verwundert darum nicht, dass die Werbung, egal welcher Branche, sich unverfroren dieses Vorteils bedient.

 

Was ist es, dass die Menschen an Brüsten so unvergleichlich anziehen, von den Strategen der Autobranche, über Kosmetik- und Erotikindustrie, von der Joghurt- bis hin zur Putzmittelwerbung? Welche Symbolkraft liegt hier tief verborgen?

 

Was macht die Attraktivität von Brüsten denn nun wirklich aus?

 

Es gibt sie in so unzähligen natürlichen Facetten, grosse üppige, kleine runde, feste, schlaffe, ungleichgrosse, nach aussen gerichtete, mit dunklen und hellen Brustknospen, kleinen und grossen Knospenhöfen, apfelförmige, birnenförmige, spitzig aufgerichtete, einseitige, operierte und amputierte, vergrösserte und verkleinerte, gestraffte.

Losgelöst von der äusserlichen Form sprechen Brüste das Menschenkollektiv auf einer tieferen Ebene an. Bewusst oder unbewusst kommen Themen wie sinnliche Lust, Nähe, Intimität, Zuwendung und Geborgenheit, Nähren, Geben und Nehmen, Verbundenheit und Kommunikation, Sicherheit, aber auch Macht und Abgrenzungsthemen ins Schwingen.

 

Aber wie sieht es denn mit dem persönlichen Bezug der Trägerinnen zu ihren Brüsten aus? Auffallend ist, dass viele Frauen mit ihrer Brust unzufrieden sind, zum Teil in einem Ausmass, dass sogar oftmals operative Eingriffe die einzige Lösung eines langen Dilemmas erscheinen. Brustvergrösserungen sind heutzutage salonfähig und eine häufig angewendete Operation in der plastischen Chirurgie. Was steckt dahinter?

 

Die zehrende Aussensicht auf die weibliche Brust und ihre Folgen

 

Die Brust ist wohl eines der am meisten abgelichteten Körperteile der Frau, Modetrends bestimmen in der zivilisierten Welt, welches gerade die Idealgrösse einer Brust ist. Auch die Porno- und Erotikindustrie trägt hierzu in beträchtlichem Ausmass bei. Die sozialen Medien verbreiten diese verzerrte Sicht auf das Symbol der Weiblichkeit in beträchtlichem Ausmass! Omnipräsent scheint das Brustideal vor den Augen der Frauen aufzutauchen.

Dabei ist seit den 70-er Jahren auch das Thema der kranken Brust stark in den Medien präsent, nebst dem präventiven Effekt kann dies aber auch zu einer zusätzlichen Verunsicherung von Frauen führen.

 

Die Sicht AUF die Brüste ist in der industrialisierten Welt ein grosses Thema – es zeigt sich, dass die meisten Frauen so nach und nach den inneren Bezug zu ihren wunderbaren Brüsten verloren haben und sozusagen eine Entfremdung erleben. Der betonte Blick von aussen auf die Brust hat die innere Verbundenheit mit der weiblichen Kraft abgelöst.

 

Vom Mädchen zur Frau – eine Metamorphose von Bedeutung

 

Als kleines Kind hat ein Mädchen einen speziellen Status, die primären Geschlechtsmerkmale weisen es als Mädchen aus, es unterscheidet sich aber durch das Fehlen der Brüste von der erwachsenen Frau. Erst im Teenageralter beginnt die Bildung der Brust, das Mädchen verändert sich vom «Neutrum» zur Frau. Dies hat grosse Folgen auf körperlicher und seelischer Ebene, das Selbstbild des Mädchens ist einem herausfordernden Wandel ausgesetzt. Es soll nun das innere brustlose Bild von sich in dasjenige einer Frau erweitern. In unserer europäischen Kultur (und sicher auch anderswo) ist dieser Wandel ein kaum beachtetes, geschweige denn gefeiertes Faktum. Selbst im Zeitalter der grenzenlosen Internet-Möglichkeiten geschieht «es» dem Mädchen oft im Verborgenen, in der Auseinandersetzung mit sich selbst. Gerade in  dieser Phase der pubertären Veränderung liegt aber unter anderem viel Potential für die Entwicklung eines gesunden Selbstvertrauens und Selbstwertgefühls.

 

Wie könnte das die Welt verändern, wenn Mädchen durch Mütter, Grossmütter oder andere Frauenvorbilder in die Symbolik ihrer Brüste eingeführt würden? Wenn es freudige Unterstützung durch die Erfahrungen aus dem Frauenkreis, und somit Ermutigung für die eigenen bewussten Empfindungen und Wahrnehmungen bekäme?

Die Zugänge zur geheimnisvollen Kraft der Brust und einem vertrauensvollen Körper- und Selbstbewusstsein wären somit freigelegt. Die momentan in der Aussenwelt herrschende einseitige Sicht auf die Brüste könnte von Innen ergänzt werden und würde somit ganzheitlich.

 

Die Brust als Schlüssel zu fraulicher Integrität und Lebenslust

 

Die Magie der Brüste liegt in ihren vielfältigen Qualitäten.

 

-        Sie ist dem monatlichen Zyklus untergeben, drückt diesen authentisch aus.

-        Sie vermag ein Baby vollständig zu ernähren, ausgewogen und zutiefst adäquat. Wichtig ist zu wissen, dass auch nicht stillende Frauen diese Fähigkeit in symbolischer Form in sich tragen!

-        Das Stillen bietet zudem die lebensnotwendige körperliche Nähe, ist eine archaische Form der Kommunikation zwischen Kind und Mutter. Über die Brust bekommt das Kind wichtige Informationen, so zb dass seine Bedürfnisse anerkannt und erfüllt, eben gestillt werden. Somit erfährt es ein tiefes Wertgefühl, welches für sein eigenes Selbstbild von immenser Wichtigkeit ist.

-        Über die Brust der Mutter wird auch das wichtige Thema der Abgrenzung übermittelt, sie bestimmt nämlich mit dem Kind den Rhythmus der Nahrungsaufnahme mit, setzt eigene Grenzen, bringt zb. Schmerz zum Ausdruck, falls das Kind zubeisst oder die Brustknospen gereizt sind.

-        Sie repräsentieren ein balanciertes Geben und Nehmen

-        Die Brust mit ihrer Fähigkeit zu nähren, bedeutet auch "Macht" über Leben und Tod. Das Wertgefühl für diese besondere Gabe heiligt dieses Organ und verbindet die Frau mit ihrer Potenz und Umsetzungskraft. Auch das Fülle-Bewusstsein kann sich entwickeln und zu einem stabilen Selbstvertrauen beitragen. Die Frau ist in sich selbst genährt.

-        Die Brüste sind über die Verbindung zum Schossraum der Frau ein wichtiger Schlüssel zu ihrer weiblichen Lust und Sexualität.

-        Sie sind energetisch der positive Pol der Frau – hier bringt sie ihre Kraft und ihre Liebe von Innen hinaus in die Welt. Somit sind die Brüste die Erweiterung des Herzens einer Frau. (Beim Mann ist dies genau gegenteilig, er empfängt im Herzen und verschenkt seine Liebe über seinen Penis der Welt)

-        Die Brüste gehören energetisch zum Herzzentrum und sind somit auch wichtige emotionale Empfindungsträger.

 

 

Was wäre, wenn wir Frauen diese Kräfte ganz bewusst verkörpern – wie könnte sich die ganze Welt verändern? Könnte dies ein präventiver Beitrag zur Brustgesundheit sein?

 

Die Geschichte der Brüste einer jeden Frau ist einzigartig

 

Liebe Frau - was sind deine Brüste für dich?

Sind sie Quelle von abwertenden Gedanken und ständiger Auseinandersetzung zu genügen und schön genug zu sein? Sind sie mit Schmerzen und Scham behaftet, oder auch einfach gefühllose Körperteile, die halt da sind?

Oder erlebst du sie als ein lust- und freudvolles Körpersensorium?

Wichtig ist zu wissen: Jede Frau hat eine eigene Geschichte erlebt, mit individuellen Prägungen und Erfahrungen. Jede einzelne Frau soll sich damit anerkannt und gesehen fühlen! Jede Frau ist mit ihrem Ausdruck ein essenzieller Teil vom grossen Ganzen.

 

Brauchen wir eine Revolution? Eine Revolution der Brüste?

Von der Brustwarze zur Brustknospe, von modegetrimmter Normierung zur Freude an authentischem Brustausdruck, von einengend, pushender zu sinnlich, wohlfühlender Kleidung, von Abwertung der erschlaffenden Brust hin zur Freude gelebten Frauenlebens, von sinnlich verzerrter Sicht zu sinnlicher Sinnhaftigkeit? Nun, es liegt in unseren Händen, oder eben, in unseren Brüsten…

Mögen Frauen ihre Brüste mit Stolz und Freude tragen, und ihre Liebe in die Welt hinausstrahlen!

 

 

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